Marcus Nigsch und die Bregenzer Festspiele

Im Auftrag der Bregenzer Festspiele komponierte Marcus Nigsch zum 75 jährigen Jubiläum das Orchesterstück

“In freier Natur - eine Schwärmerei” .

Das Werk wurde bei der Eröffnung der Festspiele am 21. Juli unter der Leitung von Dirk Kaftan von den Wiener Symphonikern uraufgeführt und LIVE im TV übertragen.

Die Gründung der Bregenzer Festspiele erfolgte auf Initiative einiger kulturaffiner und im regionalen Kulturbereich tätiger Personen. Diesen Umstand nennt der Vorarlberger Komponist Marcus Nigsch als Haupt­inspiration für ein Orchesterwerk, das Intendantin Elisabeth Sobotka bei ihm in Auftrag gab. Es wird im Rahmen der Eröffnung von den Wiener Symphonikern uraufgeführt und ist mit etwa sechseinhalb Minuten „etwas länger geworden als geplant.“ Dass sich die Festspiele zum Publikum hin öffnen, das sollte jedenfalls zum Ausdruck kommen, erzählt Nigsch vom Schaffensprozess, an dessen Anfang er sich erst einmal zwang, gar nichts zu tun und in die Natur hinauszugehen. Melodien, die im Kopf auftauchten, hatte er dann verfolgt und lange mit sich getragen, bis er die erste Note niederschrieb. „Man sollte nicht zu früh zu analysieren beginnen, sondern die Ideen kommen lassen und sortieren.“

Ein Stück für die Menschen sollte es werden. „Es geht mir um die Menschen und die Natur, um diese Verrückten, die die wunderbare Idee hatten, eine Bühne in dieser Naturkulisse zu errichten, auch der Wind, der sie da umschmeichelt, ist mir wichtig.“ Musik, für die die Wiener Symphoniker stehen, das Orchester, das seit der Gründung der Festspiele im Jahr 1946 nach Bregenz kommt, sollte hörbar werden, ohne dass Opern zitiert werden. „Ich habe genaue Vorstellungen davon, warum ich welche Note wo hingeschrieben habe.“ Ein kleines Walzerchen werde vorkommen, alles Weitere sei nicht mit Worten zu formulieren: „Die Musik drückt viel mehr aus.“

Marcus Nigsch (49) wurde vor wenigen Jahren mit dem Kompositionspreis des Landes ausgezeichnet. Für das Vorarlberger Landestheater schrieb er die Semi-Oper „Gefährliche Liebschaften“ und die Musik zum „Großen Welttheater“ von Pedro Calderon de la Barca. Er hat für weitere Theaterensembles und mehrere Filmemacher gearbeitet.  So vielseitig wird er bleiben. Zur Filmmusik und Werken für das Theater kommen Orchesterwerke, Konzerte für Solisten und in absehbarer Zeit auch eine Ballettmusik. (vol.at)

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Marcus Nigsch