MArcus Nigsch
Marcus Nigsch entwickelte seine musikalischen Fähigkeiten zunächst im Selbststudium während seiner Internatszeit. Mit 16 Jahren trat er in die Jazzschule St. Gallen ein und setzte seine Ausbildung an der Musikuniversität Zürich fort. Anschließend absolvierte er ein Kompositionsstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium, das er mit Auszeichnung abschloss. Bereits während dieser Studienzeit erhielt er erste Auszeichnungen, darunter den internationalen Kompositionspreis der Franz-Josef Reinl-Stiftung für sein Klaviertrio Fröhjaar (Uraufführung 2012 in Wien). Im selben Jahr wurde er zudem mit dem Wiener Filmmusikpreis geehrt.
Nigsch bewegt sich gleichermaßen souverän zwischen Neuer Musik und Popularmusik. Bereits 1995 erschien bei Universal sein erstes Album Wanna Make Love to You, auf dem er nahezu alle Instrumente selbst einspielte. 2011 folgte unter dem Namen „Geordie Gill“ die Veröffentlichung von Untimely Adventures, einer Verbindung von altenglischem Liedgut mit neoklassizistischen Arrangements.
Als Komponist im Bereich Musiktheater schrieb er 2013 für das Vorarlberger Landestheater die Semi-Oper Gefährliche Liebschaften nach Choderlos de Laclos sowie 2014 das Singspiel Das große Welttheater nach Calderón de la Barca. Parallel dazu etablierte er sich als Filmmusikkomponist. Seine Musik zu Die Mamba (Regie: Ali Samadi Ahadi, mit Michael Niavarani und Christoph Maria Herbst) wurde 2015 für den Österreichischen Filmpreis nominiert. Es folgten viele weitere Kinoproduktionen wie The Green Lie, Exploring Hans Hass, Der Blunzenkönig, Alles unter Kontrolle oder der amerikanische Kinofilm The Spies among us. Siehe imdb.com.
Auch im Konzertbereich hat sich Nigsch einen Namen gemacht: 2016 wurde sein Konzert für Fagott und Streichorchester im Montforthaus Feldkirch uraufgeführt, 2017 das Akkordeonkonzert Leptir – Un Viaggio im Auftrag des Vorarlberger Symphonieorchesters. Große Aufmerksamkeit erregte 2020 seine Auftragskomposition In freier Natur - eine Schwärmerei für das 75-jährige Jubiläum der Bregenzer Festspiele, uraufgeführt von den Wiener Symphonikern unter Dirk Kaftan.
Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen das Cellokonzert Versus für die Wiener Symphoniker und den Wiener Musikverein, das er für den international renommierten Cellisten Kian Soltani schrieb und mit diesem auf Tournee brachte, sowie Beyond, ein symphonisches Werk von 5 Minuten, das 2025 am Wiener Heldenplatz im Rahmen des „Fests der Freude“ am 8. Mai mit den Wiener Symphonikern uraufgeführt wurde.
2018 erhielt Nigsch den Kompositionspreis des Landes Vorarlberg. Die Jury lobte seine herausragende handwerkliche Meisterschaft sowie eine „ideenreiche und verständliche musikalische Sprache“ voller Kreativität und Ausdruckskraft.
Marcus Nigsch ist Mitglied der Europäischen Filmakademie, der Österreichischen Filmakademie sowie des Österreichischen Komponistenbundes.